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Katholische Pfarreiengemeinschaft
Ammersee-Ost

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Kirche St. Johannes Baptist

Häufig wird der Kaplan Joseph Dillizer zitiert. Er sprach von der Kirche St. Johannes Baptist als einem „Model eines wahrhaft schönen Gotteshaußes“. Er hatte Recht. Vor dem heutigen Bau befand sich an derselben Stelle bis ins 18. Jahrhundert eine spätgotische Kirche. Die bisher älteste Erwähnung einer Inninger Kirche ist in einer Kaufurkunde von 1302 zu finden. In ihr erwarb Eberhard von Greifenberg u.a. den Kirchensatz zu Inning und das Recht zur Besetzung der Pfarrstelle. Der Grund für den Neubau war jedoch nicht die Zerstörung dieses Vorgängerbaus. Sowohl der 30jährige Krieg als auch der Spanische Erbfolgekrieg hatten ihn weitgehend verschont. Vielmehr wird die Kirche 1755 als „zu klein“ bezeichnet. Maximilian von Baar (1739-1765), zu dieser Zeit Pfarrer in Inning, setzte sich vehement für einen Erweiterungsbau ein. „Damit der Bau desto mehr (schneller) befördert werde“, vermachte er der Kirche in seinem Testament dafür 7751 Gulden und betrieb zusammen mit der gräflich Toerringschen Verwaltung in Seefeld den Bau. Leider erlebte er seine Fertigstellung  nicht mehr. Er verstarb 1765. Die Inschrift auf seiner Grabplatte im Innern der Kirche würdigt ihn ausführlich. 1783 wurde der Neubau schließlich geweiht.

Namhafte Künstler und Handwerker arbeiteten beim Neubau zusammen. Unter ihnen waren der Münchner Hofmaurermeister Leonhard Gießl und der Hofmaler Christian Wink. Das Ergebnis war ein in sich harmonischer Kirchenbau, bei dem Teile der Vorgängerkirche miteinbezogen wurden: So beließ man den alten quadratischen unteren Teil des Turmes und das bereits vorhandene Oktogon sowie den Rundbogen vor dem Altarraum fast vollständig. Eine schmale Fensteröffnung in der Außenmauer des Turmes verweist ebenfalls auf die Vorgängerkirche. Hauptsächlich wurde das Hauptschiff verbreitert, sodass das Deckengemälde Christian Winks fast quadratisch ist. Auf ihm ist Johannes der Täufer während einer Predigt zu sehen, in der er die Ankunft des Messias verkündet. Das Deckenfresko in der Apsis zeigt ihn bei der Taufe Jesu.

Den Hochaltar gestaltete Johann Schmädl aus Weilheim. Die Stuckarbeiten stammen von dem Wessobrunner Tassilo Zöpf, einem Meister des Rokoko. Die Seitenaltäre und die Kanzel schuf der Türkheimer Bildhauer Joseph Pfeiffenhofer. Ein Kleinod aus der Vorgängerkirche stellt die Vortragsstange der Bruderschaft „Jesus, Maria und Joseph“ dar, die um 1700 vom damaligen Pfarrer gegründet wurde. Ihr Hauptinteresse galt der Stärkung der allgemeinen Frömmigkeit und dem Seelenheil der Menschen, wofür man Ablassbriefe verkaufte. Darüber hinaus waren die Verbreitung der christlichen Lehre und die Hilfe für in Not Geratene ihre Ziele. An der Südwand ist aus der alten spätgotischen Kirche noch die Figur des Hl. Wendelin erhalten. An der Wand gegenüber hängt das Bild des Hl. Sebastian. Es stammt aus  aus der ehemaligen gleichnamigen Stegener Kapelle, die im Zuge der Säkularisation abgerissen wurde. Die Orgel, eine typische „Oberlehrerorgel“, wurde 1876 von dem Erlinger Landorgelbauer Beer gebaut. Die vier Kirchenglocken stammen aus dem Jahr 1947. Die alten waren bis auf eine kleine, die heute in Eching hängt, für den Krieg eingeschmolzen worden. Früher läuteten die Glocken nicht nur bei kirchlichen Anlässen, sondern signalisierten z.B. auch um 11 Uhr die Mittagspause. Allen Uhren zum Trotz läuten sie heute noch die Mittagszeit ein.

Kapelle Mariä Himmelfahrt – Heilige Dreifaltigkeit in Buch

„Ein kleines Kirchlein“ steht seit 1742 mitten im Dorf. Ob es in Buch  bereits davor ein älteres gegeben hat, wusste Joseph Dillizer nicht, nur dass von einem „Alten (Gotteshaus) nichts mehr als die Sage übrig…, dass jemal eines dagestanden seye.“ Seit 1749 durften in der Kapelle Messen gelesen werden. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war sie eine Marienkapelle. Am Ende des 19. Jahrhunderts erhielt sie den Namen „Heilige Dreifaltigkeit“, die auf dem heutigen Altarbild des Bucher Malers Ottmar Seibert dargestellt ist. Besonders sehenswert sind die Heiligenfiguren, die in dem kleinen Gotteshaus fast ein wenig wuchtig wirken. Sie stammen ursprünglich aus einer anderen Kirche oder Kapelle. Im Zusammenhang mit der Säkularisation während der napoleonischen Zeit wurden viele kirchliche Gebäude geschlossen und deren Heiligenfiguren zum Teil den Pfarreien in den Dörfern angeboten. In Buch sind auf diese Weise Darstellungen der Hl.Margaretha, des Hl. Georg, der Hl. Apollonia, des Hl. Rochus, des Hl. Sylvesters und des Hl. Nikolaus aus dem 15. und 16. Jahrhunderts zu sehen. Wo sie davor gestanden haben könnten, wird zur Zeit untersucht. Die Bucher Figuren sind vorwiegend Schutzheilige, die besonders für die Menschen auf dem Lande eine große Bedeutung hatten. So ist z.B. die Hl. Margaretha die Patronin der Gebärenden, die Hl. Apollonia wurde bei Zahnleiden angerufen und den  Hl. Papst Sylvester bat man um den Schutz der Haustiere.

Die Kapelle steht unter Denkmalschutz, ist aber in der Regel verschlossen. Nur im Anschluss an die Messen, deren Termine dem Mitteilungsblatt der Gemeinde entnommen werden können, ist sie für Besucher zugänglich.

Kirche St. Michael mit dem Friedhof in Schlagenhofen

Die heutige Kirche stammt hauptsächlich aus dem 17. Jahrhundert. Ein Vorgängerbau ist 1566 auf der Karte von Philip Apian verzeichnet. Die Geschichte der Schlagenhofener Kirche und ihres Friedhofs reicht allerdings noch viel weiter zurück. Bei Renovierungsarbeiten stieß man auf Holzspuren einer frühmittelalterlichen Kapelle. Nach Joseph Dillizer war St. Michael in Schlagenhofen um 1800 die „erste Filial zur Pfarr Ining, ein sehr abgelegener Ort von 57 Seelen. Liegt in Mitte zwischen Seefeld und Ining, doch etwas seitwerts. Der Ort hat doch sein eigenes Gotteshauß, auch Begräbnüß, und einige bestimmte feyerliche Gottesdienste…“ Neben den Figuren des Hl. Sylvester, Rochus, Ulrich und Sebastian fallen vor allem die zwei Darstellungen des Erzengels Michael, des Patrons der Kirche, auf. Eine von ihnen stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Heilige, der u.a. den Teufel besiegt haben soll, wurde u.a. zum Schutz vor Seuchen wie der früher oft alles zerstörenden Pest angerufen.

An der Nordwand der Kirche ist eine Darstellung der Mutter Gottes zu sehen: Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und war vermutlich bereits in der Vorgängerkirche. Den Kranz bekam Maria erst in der Barockzeit. Seit man denken kann, betet man in Schlagenhofen zum gewohnten Rosenkranz einen Anhang mit fünf Vaterunsern und Gegrüßt-seist-Du-Maria sowie den Zusätzen: „die rechte Hand verwundt ist worn, linke Hand, rechter Fuß, linker Fuß, Herz verwundt ist worn“.

Die Kirche ist hauptsächlich nur vor und nach den Messen zu besichtigen. Die Termine stehen im Mitteilungsblatt der Gemeinde.

Die Reinpold-Kapelle auf dem Inninger Friedhof

Dass der Inninger Friedhof sehr alt sein muss, lässt sich u.a. aus seiner im kreisförmigen, von einer Mauer umgebenen Anlage schließen.

Neben alten Gräbern und Grabsteinen fällt die Reinpold-Kapelle auf. In kleineren Dörfern sind solche Gruftkapellen eher ungewöhnlich. In Inning ließ sie Balthasar Reinpold -Wirt, Posthalter, Salzniederläger, Ökonom und Brauer in einer Person- für sich und seine Frau 1842/43 erbauen. Sie wurde der Zeit entsprechend im neugotischen Stil errichtet und bildet vom Äußeren einen Kontrast zur Kirche. Der Maler Ludwig Moralt, ein Corneliusschüler, schuf den Altar mit seinen Gemälden.

Kapelle St. Laurentius in Arzla

Schon um 1560 ist auf der berühmten Landkarte des Philipp Apian eine Kapelle in Arzla eingezeichnet, die dem Heiligen Laurentius geweiht ist. 1806 wurde sie im Zuge der Säkularisation abgerissen. Dass heute wieder eine Kapelle St. Laurentius in Arzla steht, ist den jetzigen Eigentümern zu verdanken, die sie1995 erbauten. An Feiertagen und am Laurentiustag, dem 10. Juli, ist sie für alle Besucher geöffnet.